Was wir unseren Schulen in Deutschland bieten

Schlagworte wie außerschulisches Lernen und Handlungspädagogik sind häufig zu hören, wenn es darum geht, SchülerInnen Möglichkeiten zu eröffnen, nicht nur kognitiv für die Schule zu lernen oder in der virtuellen Welt zu leben, sondern in Kontakt mit der Realität etwas über die Welt und über ihre eigenen Gestaltungsmöglichkeiten darin, also über ihre Selbstwirksamkeit zu erfahren. Bei den SchülerInnen heutzutage besteht ein großer Bedarf nach geeigneten Handlungsfeldern, sie wollen etwas bewirken – man denke bloß an Fridays for Future!

In einer globalisierten Welt sind wirtschaftliche Fragen entscheidend für die Zukunft der Menschheit. Es werden dringend Menschen gebraucht, die sich mit motiviert durch soziale Impulse auf diesem Feld kompetent bewegen und auch tatkräftig handeln können.

Eine wachsende Anzahl schulischer Projekte mit Schülerfirmen zeigt, dass immer mehr Schulen hier einen Arbeitsauftrag für sich erkennen. Wie aber eröffnet man SchülerInnen Handlungsspielräume, die sich nicht in reinen Unterrichtsprojekten erschöpfen, sondern in der Welt nachhaltig Wirksamkeit entfalten? Hier setzt der Impuls von nyendo an, wir bieten Ihnen folgende Komponenten:

Ein Netzwerk aus Schulen in Europa und in den Slums von Nairobi

  1. Im Austausch mit den Partnerschulen in Deutschland und Österreich berichten die SchülerInnen gegenseitig von ihren Erfahrungen und lernen so voneinander. Dazu gibt es
    • monatliche Online-Videokonferenzen für die GeschäftsführerInnen der Schülerfirmen, an denen auch die Lehrer teilnehmen dürfen, die sie als Coaches begleiten.
    • jährliche Klausurtagungen für alle Mitarbeiter der Schülerfirmen und die Coaches.
  2. Eine Partnerschule in Nairobi, mit der Ihre SchülerInnen über nyendo in Kommunikation treten.
    • nyendo erfragt vor Ort in Nairobi regelmäßig die aktuellen Bedürfnisse und unterstützt die Slumschulen bei der Formulierung von Projektanträgen.
    • Diese Projektanträge werden von kompetenten Teams in Kenia und Deutschland auf ihre Realisierbarkeit geprüft und ggf. mit einer entsprechenden Empfehlung an Ihre Schülerfirma weitergeleitet. Die SchülerInnen entscheiden dann selbst, ob sie mit ihren Spenden aus den Erlösen ihrer Arbeit dieses Projekt unterstützen wollen.
    • nyendo übernimmt das gesamte Projektmanagement und auch die Dokumentation. Ihre SchülerInnen werden über den Ablauf des Projektes auf dem Laufenden gehalten und erfahren so direkt, was sie mit ihrer Arbeit Positives bewirkt haben.
    • Jährlich erhalten Ihre SchülerInnen einen detaillierten Bericht über die Verwendung der gespendeten Gelder.
    • Über E-Mail und Skype kommunizieren Ihre SchülerInnen mit ihrer Partnerschule.
    • Einmal pro Jahr lädt nyendo einen oder zwei kenianische Schulleiter nach Europa ein, die dortigen Netzwerkschulen zu besuchen und den SchülerInnen von ihrer Schule und damit aus einem Leben in einer völlig andersartigen Welt zu berichten.
    • Am Ende einer mindestens zweijährigen Mitarbeit in der Schülerfirma haben Ihre SchülerInnen die Möglichkeit, von unseren Freunden vor Ort zu eine Projektreise nach Kenia eingeladen zu werden, ihre Partnerschule zu besuchen und vor Ort im Slum mitzuleben. Ihre Reiseberichte wiederum sind ein wirksames Mittel, die Schülerfirma zu stärken.
    • Ihre SchülerInnen bauen so mit der Zeit eine persönliche Beziehung auf, die eine wichtige Motivation für eine nachhaltige Planung der Schülerfirma über den jeweils eigenen Jahrgang hinaus darstellt: Ihre SchülerInnen werden sich aktiv um den Erhalt der Schülerfirma bemühen und nachfolgende Jahrgänge zur Mitarbeit motivieren. Die jüngeren SchülerInnen werden dann von den älteren eingearbeitet.
    • Die Alumni haben die Möglichkeit über ein entsprechendes Netzwerkangebot von nyendo mit der Schülerfirma und der Partnerschule weiter in Kontakt zu bleiben und beide auch aktiv zu unterstützen.
    • Darüber hinaus unterstützt nyendo auch die Vernetzung der derzeit 14 Slumschulen untereinander und mit anderen Organisation und bietet Schulungen zu Buchhaltung, Projektmanagement und Konferenzleitung, aber auch zu Permakulturgärten und Regionalwährungen u. a. an, mit dem erklärten Ziel, die Slum-Schulen von der Unterstützung durch nyendo und die europäische Partnerschule möglichst unabhängig zu machen.
  3. Seitens der nyendo.lernen hand in hand UG erhalten Sie als Schule bzw. Ihre Schülerfirma zudem:
    • Austausch, Beratung und Schulung der Lehrer, die Ihre Schülerfirma als Coaches begleiten.
    • Beratung der Schülerfirma
    • Marketing-Materialien
    • Zugriff auf unser Online-Handbuch (noch im Aufbau)
    • Einblick in die Arbeit im gesamten Netzwerk durch den Monatsspiegel und den vierteljährlichen Newsletter per E-Mail
    • Alle zwei Jahre einen persönlichen Besuch an Ihrer Schule durch die Geschäftsführerin, Frau Wutte oder den Institutsleiter, Herrn Dr. Piecha.
    • Informationen zu Ausschreibungen und Wettbewerben, Beratung beim Fundraising
    • Eine Vorlage für ein Portfolio, in dem die SchülerInnen ihren Arbeits- und Lernweg eigenverantwortlich dokumentieren und reflektieren, ergänzt durch ein Arbeitszeugnis der Schülerfirma, Teilnahmebestätigungen seitens des Coaches und der nyendo.lernen hand in hand UG und im Falle einer Projektreise ein Gutachten des kenianischen Schulleiters.
    • Bei Bedarf Rechtsberatung zu Fragen rund um die Schülerfirma über die ProBono-Rechtsanwälte der nyendo.lernen hand in hand UG.
    • Bei Bedarf Beratung in Fragen der Buchhaltung durch Fachkräfte der nyendo.lernen hand in hand UG.

Warum Nairobi?

80 % der Einwohner Nairobis leben auf nur 5 % der Wohnfläche in Slums, das sind mehrere Millionen Menschen, die eng gedrängt in kleinen Wellblechhütten hausen, ohne Wasseranschluss oder sanitäre Anlagen zwischen Müll und offenen Abwasserkanälen. Einige von ihnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern ihrer Nachbarschaft eine Schulbildung zukommen zu lassen und aus Eigeninitiative Schulen gegründet. Knapp 160 Lehrkräfte unterrichten an den 14 kenianischen Nyendo-Schulen derzeit fast 4200 Kinder. Diese Lehrerinnen und Lehrer verdienen im Durchschnitt ca. 1 € am Tag, in den vier Monaten Ferien, die in Kenia gesetzlich vorgeschrieben sind, gibt es gar kein Gehalt. Von den über 4000 Schulkindern können nur gut 1200 das Schulgeld in Höhe von ungefähr 7,50 € im Monat zahlen. Geht man hingegen in einen beliebigen Supermarkt, sind die Lebensmittelpreise allerdings nicht viel niedriger als bei uns. Die Schulen haben teilweise zu wenig Schulbänke, keine oder völlig unzureichende sanitäre Anlagen, viel zu kleine Räume, in denen fast im Dunkeln mehrere Klassen dicht gedrängt parallel unterrichtet werden müssen. Mit kleinen Summen kann dort bereits viel erreicht werden. Andererseits sind unsere SchülerInnen von dem sozialen Engagement und dem persönlichen Einsatz der dortigen LehrerInnen und insbesondere der SchulleiterInnen erfahrungsgemäß sehr beeindruckt. Auch wenn es alleine in den Slums von Nairobi noch hunderte weiterer Selbsthilfeschulen gibt, wäre es mit weiter wachsender Größe des Nyendo-Netzwerkes ohne Weiteres vorstellbar, anderswo auf der Welt aktiv zu werden.

Für Schulen in anderen Ländern wird der Leistungskatalog dementsprechend angepasst.