Das schrieb Christoph Fischer, ein ehemaliger Nyendo-Mitarbeiter, über die Monate, die er 2015 bei uns in Kenia verbrachte.
Christoph hatte einen Hintergrund als Kunstlehrer an Waldorfschulen. Als er 2015 nach Afrika kam, arbeitete er in Nairobi – Kawangware/Kangemi Slum am Love School Centre, bei Veronica Nduku. Dort half er neben dem Unterricht auch mit handwerklichen Tätigkeiten, in denen er sehr geschickt war.Jahre später war das Thema seiner Bachelorarbeit: “Struggle for education – Community schools in den Slums von Nairobi – zwischen Armut, Marginalisierung und Empowerment”.
Es macht uns immer eine große Freude, wenn Mitarbeiter oder auch Besucher von ihren Aufenthalten und Eindrücken in Afrika profitieren. Dies kommt auch nicht selten vor, aber bei Christoph Fischer hinterließ dieser Eindruck besonders große Spuren.
Und es beruhte auf Gegenseitigkeit. Die Schulleiterin, Veronica Nduko, war sehr begeistert von Christophs Arbeit und seiner Persönlichkeit. Sie schrieb:
“We will miss him for his jokes, his personality, his responsible and helpful behaviour. He will always be an enrichment for every school or social work.”
Wir wissen nicht, ob er zu einem späteren Zeitpunkt nach Kenia zurückgekehrt wäre. Wir wissen es nicht, weil Christoph leider sehr früh von uns ging, im Alter von nur 33 Jahren.
Dennoch hatte er verfügt, dass sein Nachlass für einen ganz bestimmten Zweck verwendet werden sollte. Er vermachte diese Summe Veronica Nduku. Sie sollte davon einen lange gehegten Plan verwirklichen, der ihm sehr am Herzen lag. Veronica hatte vor, eine neue Schule zu gründen, um noch mehr Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Dafür brauchte sie Geld für ein Grundstück und natürlich die Baukosten.
Das Projekt wäre ohne Christophs Nachlass nicht verwirklicht worden. Nun ist die Schule seit 2020 in Betrieb und beherbergt 151 Kinder. Sie liegt etwas außerhalb von Nairobi im Masailand und ist natürlich auch für Masai-Kinder offen.