Wir besuchen unsere Freunde im Slum!
„Es war mein schönstes und eindrucksvollstes Erlebnis, das ich bisher hatte und wahrscheinlich je haben werde. Ich sehe es als unglaubliche Chance, die mir da geboten wurde…“
„Die Menschen waren so offen und freundlich und nahmen uns so herzlich auf, wie ich das noch nie zuvor erlebt hatte… … Es war für mich sehr interessant zu sehen, wie diese Menschen im Slum leben … da es fast unmöglich ist, sich diese Umstände vorzustellen, ohne dort gewesen zu sein. Ich bin so dankbar für dieses Erlebnis. Ich hätte gedacht, dass es schwer wird, die Umstände dort auszuhalten. Das war es aber nicht … und man hat dadurch wieder gelernt, unseren Lebensstandard schätzen zu wissen.„

Seit 2015 haben
- 36 von uns Nyendo-SchülerInnen
- in 8 Gruppen aus 5 Schulen
ohne Begleitung Erwachsener je zwei Wochen im Slum bei unseren Freunden mitgelebt und eine weitere Woche reisend im Land verbracht.
Diese „lifechanging experience“ verbindet uns auf immer miteinander. Wir hatten zwei bis vier Jahre bei nyendo mitgearbeitet und uns auf diese Reise vorbereitet und gefreut.
Wie erleben unsere Partner in Kenia die Besuche der Schüler?
„… das Beste von allem aber war, wie die Nyendo-Jugendlichen aus Deutschland mit unseren Kindern interagierten, mit lebten und sich persönlich einbrachten!! Das öffnete nicht nur die Herzen, sondern auch die Horizonte und neue Welten für unzählige Kinder und Erwachsene.“

Unsere Zusammenarbeit seit 2012, mit ihren finanziellen Beiträgen, interaktiven Projekten und internationalen Gästen, wird ‒ nicht zuletzt von unseren afrikanischen Partnern ‒ als eine große Bereicherung und Hilfe erlebt.
Die Reise ist eine moderne „Jugendinitiation“
Mit 17 oder 18 Jahren ist man offen für neue Begegnungen und noch jung und empfänglich genug, um die Erfahrung einer völlig anderen Welt so tief in sich aufzunehmen, dass sich Prägungen und Wertevorstellungen dadurch verändern können.
Reisen und interkulturelle Begegnungen können eine Form der Jugendinitiation sein, wie sie in vielen alten Kulturen an der Schwelle zum Erwachsensein zu finden war, insbesondere durch
- Auf-sich-selbst-gestellt-sein – mit Gleichaltrigen, aber ohne Erwachsene
- hellwaches und präsentes Sich-Öffnen gegenüber dem Unbekannten
- Zurückstellen der vielen Wünsche und Befindlichkeiten des Ego
- „An-die-Hand-Nehmen“ der eigenen Ängste
Um sich verantwortungsvoll dem Leben im Slum zu stellen, um mit den vielfältigen, extremen Eindrücken umzugehen und den Gastgebern in ihren harten Lebensumständen adäquat begegnen zu können, bereiten sich die Jugendlichen zwei Jahre auf ihre Reise vor.
Kriterien dafür sind
- das Interesse und die Beständigkeit in der Unterstützung der Partnerschule
- das selbstständige Vorbereiten der Reise im Gespräch mit Nyendo-Alumnis, dem Nyendo-Team und den Freunden vor Ort
Wer trägt die Verantwortung?
Die existenzielle Not der Menschen im Slum ist so groß, dass auch in sanftmütigen und friedliebenden Menschen kriminelle Überlebens-Energie erwacht, wenn sie mit „Weißen“ zu tun haben. Im Bewusstsein einer solchen Gefahr haben wir einen Rahmen entwickelt, der es unseren Jugendlichen ermöglicht, dank unserer Freunde im Slum als gern gesehene Gäste aufs herzlichste empfangen zu werden. „Wir haben uns so geborgen gefühlt,“ berichtete Sophie, “sie wurden zu unserer zweiten Familie“.
Die Eltern tragen die Verantwortung. Sie unterschreiben vor der Abreise einen Haftungsausschluss ‒ und die Jugendlichen einen Verhaltenscodex.